Mathias Sandorf Band 3 by Verne Jules

Mathias Sandorf Band 3 by Verne Jules

Autor:Verne, Jules [Verne, Jules]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9780978270704
Google: JSpdewAACAAJ
Amazon: 0978270703
Herausgeber: Verl. Neues Leben
veröffentlicht: 1976-01-01T23:00:00+00:00


Wären der Doctor und Peter sechsunddreißig Stunden früher in den Gartenanlagen Gibraltar’s lustgewandelt, so wären sie ebendaselbst mit Sarcany und Namir zusammengetroffen.

Dieser Tag wurde dazu benützt, die Kammern des »Ferrato«

mit Hilfe von Lastkrahnen zu füllen, welche die Kohlen von schwimmenden Magazinen herbeischleppen, die auf der Rhede verankert sind. Man erneuerte auch den Vorrath an Süßwasser, theils für die Dampfkessel, theils für die Vorrathskästen und Speisekammern des »Ferrato«. Es war bereits Alles gethan, als der Doctor und Peter, welche in einem Hotel des Commercial Square gespeist hatten, an Bord zurückkehrten, in demselben Augenblick, als ein Geschütz gelöst wurde. Dieser Schuß galt als Zeichen für die Schließung der Thore der Stadt, die dort ebenso gewissenhaft und streng gehandhabt wird, als in irgend einem Gefängnißplatze wie Norfolk oder Cayenne.

Der »Ferrato« lichtete aber an diesem Abende noch nicht die Anker. Da er höchstens zwei Stunden zur Ueberfahrt über die Meerenge brauchte, so dampfte er erst am folgenden Morgen in der achten Stunde ab. Sobald er aus dem Bereiche des Feuers der englischen Batterien gekommen war, welche ihre Uebungsschüsse so abzugeben wußten, daß sie nicht in die Breitseite des »Ferrato« schlugen, gab er vollen Dampf in der Richtung auf Ceuta. Um neunundeinhalb Uhr langte er am Berg Hacho an; doch da die Brise aus Nordwesten wehte, so war an der Stelle, welche er drei Tage zuvor innegehabt hatte, kein sicherer Ankerplatz für ihn. Der Kapitän drehte deshalb auf der anderen Seite der Stadt auf einer kleinen Rhede bei, welche durch ihre Lage vor den Landwinden geschützt ist; hier wurden in einer Entfernung von zwei Ankerlängen von der Küste die Anker geworfen.

Eine Viertelstunde später landete der Doctor an einem kleinen Molo. Namir, die ihn beobachtete, hatte jedes Manöver der Dampf-Yacht verfolgt. Der Doctor, welcher die Züge der Marokkanerin im Schatten des Bazars von Cattaro nur flüchtig hatte beobachten können, hätte sie kaum wiedererkannt, diese dagegen, welche den Doctor in Gravosa und in Ragusa oft genug zu Gesicht bekommen hatte, wußte genau, wer er war.

Sie entschloß sich, so lange der Aufenthalt in Ceuta dauern sollte, mehr als je auf der Hut und wachsam zu sein.

Der Doctor fand bereits den Gouverneur und einen seiner Adjutanten, auf ihn wartend, am Quai vor.

»Willkommen, mein werther Gast, rief der Gouverneur. Sie sind ein Mann von Wort. Sie gehören mir nun mindestens für den ganzen Tag…

– Ich werde Ihnen nicht eher gehören, Herr Gouverneur, als bis Sie mein Gast gewesen sind. Vergessen Sie nicht, daß das Frühstück Sie an Bord des »Ferrato« erwartet.

– Nun, wenn es wartet, lieber Herr Doctor, wäre es unhöflich, es noch länger warten zu lassen.«

Das Boot brachte den Doctor und seine Gäste an Bord zurück. Die Tafel war luxuriös gedeckt, und Alle thaten der im Eßsalon der Dampf-Yacht aufgetragenen Mahlzeit Ehre an.

Während des Frühstücks drehte sich die Unterhaltung vornehmlich um die Verwaltung der Kolonie, über die Sitten und Gewohnheiten der Einwohner, über die Beziehungen der spanischen Bewohner zu den Eingeborenen. Ganz beiläufig fühlte sich der Doctor veranlaßt, nach dem Sträfling zu fragen, den er vor zwei bis drei Tagen auf der Landstraße nach der Residenz aus einem magnetischen Schlafe erlöst hatte.



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